Syrer*innen in Österreich jetzt zurück in zerstörtes Land und Unsicherheit?
Kaum wurde der Umsturz und der Fall des äußerst gewalttätigen Assad Regimes in Syrien bekannt, meldete sich der Bundeskanzler Karl Nehammer zu Wort und kündigt an, dass Syrien seine Mitbürger brauche, und alle Asylverfahren auf Eis gelegt würden.
Außenminister Gerhard Karner setzt sofort nach und übertrifft ihn mit der Ankündigung eines „geordneten Rückführungs- und Abschiebungsprogramms“ und mit den sofortigen Vorbereitungsarbeiten dazu.
Die ÖVP betont mit Stolz die „Vorreiterrolle“ bei der Bekämpfung der „illegalen Migration“.
Wir alle wissen, die Situation in Syrien ist nicht nur unklar, sie ist äußerst gefährlich. Die Eltern eines Freundes haben in den letzten Tagen zum zweiten Mal ihr zu Hause verloren, sind knapp mit dem Leben davongekommen, von der Tochter und den Enkelkindern in Aleppo fehlt nach wie vor jede Spur. Sie müssen mit dem Schlimmsten rechnen.
Diese 13 Jahre Krieg, diese schrecklichen Erdbeben und ihre Nachbeben (von denen in unseren Medien kaum berichtet wurde) und jetzt der Umsturz, der auch mit erheblicher Waffengewalt durchgeführt wurde, die vielen Plünderungen vorher und auch jetzt noch machen das Leben äußerst gefährlich.
Anstatt Hilfe bei der Stabilisierung des Landes und dem Wiederaufbau zu leisten, fällt unserem Kanzler und Außenminister nichts anderes ein als den Syrerinnen und Syrern mit der Ausweisung zu drohen????? Erste Schritte zur Remigration!!!! Weg mit den Syrern!!!!
Diese Haltung und diese Aussagen verhärten weiter die Stimmung gegen arabisch aussehende Menschen und tragen zur weiteren Spaltung unserer Gesellschaft bei.
Was ist los in unserem Land? Wo bleibt die Empathie? Wo bleibt das Verständnis? Wo bleibt das Einstehen für die Rechte aller Menschen auf ein Leben in Frieden und Freiheit?
Maria Reichartzeder
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